Landbesitz

Güterverzeichnis

Dank der Aufzeichnungen von Ernst v. Mühlendahl können einige generelle Aussagen über den Landbesitz der Familie v. Rennenkampff in Estland gemacht werden:

1.) Zum Zeitablauf der Besitzungen:
Von 1635-1919 bzw. 1939 sind im Raum Nordlivland und Estland 47 Güter nachweisbar, die im Familienbesitz waren:
13 Güter nur im Besitz im 18. Jahrhundert, 12 Güter nur im Besitz im 19. Jahrhundert, 5 Güter waren im Besitz im 18. und 19. Jahrhundert, 12 Güter waren im Besitz im 19. und 20. Jahrhundert, 4 Güter waren im Besitz im 18. bis ins 20. Jahrhundert, 1 Gut war im Besitz vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Beim letzteren handelt es sich um Schloß Helmet bei Fellin, das als Erstbesitz ausgewiesen, mit rund 6.000 Hektar 230 Jahre (1635-1866) im Besitz war.
Von den sogenannten Stammgüter waren rund 200 Jahre im Besitz:
Konofer von ca. 1740-1939, Wack von ca. 1740-1939, Groß Ruhde von 1760-1939, Tuttomäggi war rund 150, Paenküll, Sastama sowie Pantifer waren rund 100 Jahre im Besitz. Alle übrigen neun Besitzungen, die 1919 bzw. 1939 noch selbst bewirtschaftet wurden oder verpachtet waren, aber Eigentum der Familie, waren unter 100 Jahre im Besitz.

2.) Zur Größenordnung der Besitzungen:
Mitte des 18. Jahrhunderts sind 23 Güter mit einer Gesamtfläche von rund 107.000 Hektar nachweisbar. Der größte Besitz war damals Kalzenau mit etwa 15.000 ha. Mitte des 19.
Jahrhunderts waren es 33 Güter mit rund 104.000 Hektar, Borkholm mit etwa 12.000 ha als größter Besitz. Anfang des 20. Jahrhunderts, d.h. bis zur Enteignung 1919, besaß die Familie 16 Güter mit 44.000 Hektar. Damals waren die Rennenkampffs nach Haken immer noch fünft größter Landbesitzer in Estland nach Stackelberg, Maydell, Schilling und Ungern.

11 Güter finden in Russland Erwähnung. Samarka und Scheremetjewa, mit etwa 25.000 ha größter Besitz, sie lagen beiderseits der Neva zwischen St. Petersburg und dem Ladogasee.